Gunther Borbonus

Aus meiner Sicht: Gunther Borbonus und seine Story mit und bei MTE Fräsmaschinen

Nach Jahren des beruflichen Erfolgs und persönlichen Herausforderungen entschied sich Gunther Borbonus 2012 für einen Neuanfang bei MTE als inhabergeführtem Familienunternehmen. Hier schildert er seine Sicht auf eine beeindruckende Unternehmensstory und was ihn persönlich dabei bewegt und motiviert hat.
22.01.2025
8 Min
Gunther Borbonus

Ich war seit dem Jahr 2000 bei einem großen Unternehmen in unserer Branche tätig, heute unser direkter Wettbewerb. Zunächst arbeitete ich im kaufmännischen Bereich, später im Vertrieb, und das auch ziemlich erfolgreich. Doch dieser Erfolg brachte Neider in der Führungsebene hervor. Meine damalige Lebensgefährtin und heutige Frau, Judith Ajubita, ist die Tochter des Gründers und Geschäftsführers der MTE in Spanien. Das führte zu großen beruflichen Schwierigkeiten für mich. Trotz meines Erfolges wurde ich persönlich stark angegriffen. Anfangs dachte ich, ich könnte das Thema einfach aussitzen. Doch nach einigen Jahren wurde es unerträglich. 

Einstieg bei MTE: Eine Entscheidung mit Herz und Verstand
In dieser Zeit boten sich mir tolle Chancen bei anderen Wettbewerbern. Eigentlich wollte ich Privates und Berufliches nie verbinden und plante naiv, in eine leitende Position bei einem anderen Unternehmen zu wechseln. Doch die Beziehung zu meiner Frau hätte mich in unserer Branche beruflich nie zur Ruhe kommen lassen. Nach langer Suche nach einer Lösung wurde uns klar, dass es nur alles oder nichts geben konnte: Entweder unsere Partnerschaft und die gemeinsame Arbeit bei MTE oder keine Partnerschaft und kein MTE. Die Antwort war einfach, und wir planten meinen Einstieg bei MTE. 

MTE ist ein Familienunternehmen. Wir hatten die Chance, auf Grundlage meiner Erfahrungen und mit tollen Menschen im Team etwas Großartiges aufzubauen. Diese Gelegenheit haben wir gemeinsam ergriffen.

Veränderungen bei MTE: Vom Wiederaufbau zum Erfolg
Als ich ins Unternehmen einstieg, hatten wir gerade die größte Krise des Werkzeugmaschinenbaus in Deutschland hinter uns gelassen. Mit sechs Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,5 Millionen Euro standen wir vor dem Wiederaufbau. Heute beschäftigen wir in Deutschland 44 Mitarbeiter und haben das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz von rund 23 Millionen Euro abgeschlossen. Wir blicken auf erfolgreiche Jahre zurück. 

Ein wichtiger Schritt war der Neubau unseres eigenen Gebäudes in Montabaur. Wir planten ein Gebäude, das unseren Bedürfnissen entspricht und ein Statement an den deutschen Markt darstellt. Rückblickend haben wir überraschend wenige Fehler gemacht. Beim Einzug war das Gebäude viel zu groß, doch nach zehn Jahren ist es bereits zu klein. Deshalb planen wir eine Erweiterung für 2025 / 2026, um den Standort fit für die nächsten 10 – 15 Jahre zu machen.

Herausforderungen und Vorteile der deutsch-spanischen Zusammenarbeit 
Ein spanisch-deutsches Unternehmen an zwei Standorten zu führen, stellt eine besondere Herausforderung dar. Ich lebe dieses Modell seit fast 20 Jahren erfolgreich mit meiner Frau und unseren Kindern, die in drei Kulturen aufwachsen: der deutschen, der baskischen und der spanischen. Unser Werk und die Geschichte der MTE sind im nordspanischen Baskenland zu Hause. Die Region ist seit den 1970er Jahren von der Auseinandersetzung zwischen der spanischen und der baskischen Kultur geprägt – und dem Versuch, die beiden Kulturen wieder zu vereinen. Diese Erfahrung bereichert uns alle auf ganz großartige Weise.

Die baskische Kultur ist uns Deutschen gar nicht so fremd. Disziplin, Fleiß und Stolz auf das eigene Schaffen machen die Zusammenarbeit einfach. An beiden Standorten kommen wir mit einer flachen Hierarchie aus, was sich positiv auf die Effizienz und die Qualität unseres Produkts auswirkt.

Gunther Borbonus

Persönliche Highlights und Zukunftsaussichten
Ein persönliches Highlight war der erfolgreiche Abschluss des umfangreichen FBF-M 4000 Projekts bei KWO Kraftwerke Oberhasli AG. Es zeigte mir, wie stark und engagiert unser Team ist und wie viel wir gemeinsam erreichen können. 

Die Zukunft sieht vielversprechend aus. Wir sind ein kerngesundes, starkes Unternehmen mit einem hochwertigen und erfolgreichen Produkt. Mit einer stabilen wirtschaftlichen Situation in Europa und der Welt blicken wir optimistisch in die Zukunft. 

Freizeit und Leidenschaft 
Als Geschäftsführer ist die Freizeit begrenzt. Doch ich sehe meine Zeit als Ehemann und Vater auch als Freizeit. Wenn ich Zeit finde, bin ich ein „Petrol-head. Das mag heutzutage hochgezogene Augenbrauen oder ein Kopfschütteln provozieren, aber: Ich liebe Oldtimer, Sportwagen und Motorräder. Diese Leidenschaft pflege ich seit über 30 Jahren. Ein paar Stunden auf dem Motorrad oder im Auto, ohne Telefon oder E-Mail, geben meinem Kopf die nötige Auszeit. 

Fachkräftemangel: Unser Rezept
Der Fachkräftemangel ist ein Problem, aber wir haben das Glück, eine tolle Bindung im Team zu haben und eine geringe Fluktuation. Wir bieten unseren Mitarbeitern große individuelle Freiheiten und die Möglichkeit, eigene Konzepte und Lösungen zu entwickeln. Das bringt hohe Verantwortung, aber auch Zufriedenheit. Am wirkungsvollsten ist für uns die Mund-zu-Mund-Propaganda, und wo das nicht reicht, nutzen wir Recruiting in den sozialen Medien. 

Ein Wunsch für MTE
Ich wünsche mir eine wirtschaftlich und politisch stabile Situation in Europa und der Welt. Mit diesen Rahmenbedingungen schauen wir mit MTE in eine schöne und erfolgreiche Zukunft. 

Gunther Borbonus

Über den Autor

Gunther Borbonus
Gunther Borbonus

Inhaber | Geschäftsführer